Bürgerinitiative gegen unnötigen Fluglärm Frankfurt am Main - Bergen-Enkheim

Bündelung oder Spreizung von Abflügen ist ein uraltes Thema.

Die Bündelung von Abflügen hat ihren Ursprung in der Bodennavigation. Als es noch kein GPS gab. Die notwendige Beschreibung von Abflügen (Aufgabe der Deutschen Flugsicherung) musste sich also an stationären Hilfen, beispielsweise an Funkfeuern orientieren. Heutzutage muss man auf Bodennavigation nur noch im Ausnahmefall zurückgreifen. Alle moderenen Jets können auf INS, GPS und die Bodennavigation zurückgreifen. Mit INS (Inertial Navigation System) gestützt durch GPS kann man "millimetergeau" jeden Kurs fliegen. Besonders in den Anfangskilometern. Die Aufzeichnungen der Radarspuren besonders bei Gewittern beweisen das. Die Diskussion "geht oder geht nicht" ist also überholt und sollte deshalb nicht mehr zeitverschwendend geführt werden. Auch ICAO-Vorschriften können mit Ausnahmegenehmigungen umgangen werden.

In Einzelfällen kann die Abflug-Bündelung natürlich Vorteile bieten: Wenn man besiedelte Gebiete umfliegen kann und statt dessen über unbesiedeltes Gebiet fliegt. Das ist einigen Flughäfen in den USA der Fall. Man bündelte dort die Abflüge und siedelte dann die Menschen so um, dass sie nicht überflogen wurden. Das macht viel Sinn. Im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet funktioniert das aber nicht. Und hier liegt der Denkfehler der Befürworter einer Bündelung: Durch eine Bündelung sterben nicht 10 statt 100 Leuten, die Alternative ist: 100 leicht Verletze oder 10 Tote. Durch Bündelung wird der Fluglärm nicht geringer oder besser ertragbar: Hier muss sich die Politik ins Grundgesetz blicken und dann entscheiden.

Vielleicht ist es aber auch kein Denkfehler der Befürworter einer Bündelung, sondern eine ganz bewusste Irreführung, bzw. arglistige Täuschung. Manche Politiker argumentieren so, dass die Zahl der Beschwerdeführer über Fluglärm bei einer Bündelung geringer sei als bei einer Streuung. Das ist sicher richtig. Aber warum lässt man nicht die Bürger mit den Anfangsbuchstaben A bis D 50% Mehrwertsteuer bezahlen und befreit die Bürger mit den Anfangsbuchstaben E bis Z komplett von der Steuer???? Dafür gäber es sicherlich Mehrheiten in der Bevölkerung. Na also: Wer im Rhein-Main-Gebiet Abflüge bündelt, will ganz bewusst die Vorteile eines Flughafens (Arbeitsplätze, Mobilität, usw.) nutzen, den erkennbaren Nachtteil = Lärm aber Wehrlosen aufhalsen.

Wir fordern die Verantwortlichen auf , spätestens mit Inbetriebnahme der neuen Landebahn die Bündelung der Abflüge aufzuheben.

Für die von der Anflugbündelung Betroffenen müssen anrainerschonende Anflugverfahren wie CDA (Continous descent Approach) her. In Londen Heathrow funktioniert das. Die Deutsche Flugsicherung in Frankfurt hat Angst vor den steigenden Anforderungen an die Fluglotsen und befürchtet Kapaziätseinbußen. Bis zur Inbetriebnahme der neuen Landebahn kann man das noch akzeptieren. Aber danach gibt es kein Argument mehr, CDA nicht komplett einzuführen.

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